Tach zusammen als Neuer im Forum.
Lösungen liegen mir mehr als langwierige Vermutungen. Mein preiswerter Lösungsweg für den links nassen Scheinwerfer (bei mir adaptives Kurvenlicht, Bi-Xenon, Insignia ST A von 2011) und dadurch zerstörtes Steuergerät war folgender - und vorab, seit zwei Jahren funktioniert es top, dauerhaft trocken, und für Materialkosten von ca. 150 statt 700+ Euro pro Scheinwerfer:
- Ursache der Feuchtigkeit in meinem Fall:
Die ursprüngliche Dichtmasse an der Dichtstelle zwischen transparentem und schwarzem Gehäuseteil des Scheinwerfers ist vom Hersteller nicht vollständig lückenlos eingebracht worden, was man an den Wasserspuren beim Auftrennen sehen konnte. Unfassbar. Aber wichtig zu wissen, weil alle Versuche, lediglich trocknen zu wollen, nicht nachhaltig wirken. Das muss neu abgedichtet werden.
- Für Reparatur neu angeschafft:
1 Steuergerät von Hella 120€ (alle anderen erzeugen die Fehlermeldung), 2 Scheinwerferscheiben links und rechts von aliexpress inkl. Versand für 100 € mit e-Prüfzeichen drin und top-passgenau, polycarbonatfreundliches Dichtmittel (z.B. sikaflex 521 UV) 25€.
- Reparatur:
Beide Scheinwerfer ausgebaut. Den defekten entlang der Klebenaht im Bereich des transparenten Polycarbonats aufgetrennt, das schwarze Gehäuse bitte zur Wiederverwendung nicht beschädigen, kann man auch nachbestellen - würde das nun auch empfehlen, weil sonst einige Stunden Kleinstarbeit aufkommen beim Entfernen der Klebschicht, Tackerklammern (!) und Polycarbonatreste. Sobald das Ding auf ist, ganz besondere Vorsicht, denn das Reflektormaterial ist aufgedampft und damit ultradünn und sehr empfindlich. Dann also die Materialreste aus der Nut des schwarzen Gehäuses (Vorsicht, weicher Kunststoff). Ausbau des Steuergeräts hat gezeigt, dass es voll Wasser ist. Ursache: Das Steuergerät ist im normal verbauten Zustand unter dem Scheinwerfergehäuse, so dass sich das eingedrungene Wasser wie über ein Trichter durch den Steckerkanal im Steuergerät sammelt. Einer Empfehlung nach habe ich nach dem Einbau des neuen Steuergeräts zwei Löcher (6mm) links und rechts daneben ins Gehäuse gebohrt zur Belüftung. Zudem wurde die Mechanik der Linsensteuerung noch nachgeschmiert mit kunststofffreundlichem Silikonöl. Die neuen transparenten Gehäuse habe ich dann mit Dichtmittel in die gesäuberte Nut des schwarzen Gehäuses geklebt. Ein Tag später wars trocken und absolut fest, dennoch habe ich mit Minischrauben statt der ursprünglichen Tackerklammern nachgesichert.
- Ergebnis: Seit zwei Jahren keine Feuchtigkeit mehr, kein Beschlag. Es musste nichts angelernt werden. Der TÜV hat zwei Monate nach Einbau nichts an den Licht-Einstellungen bemängelt.
Und abschließend: Es empfiehlt sich, alle drei Leuchtkörper im Scheinwerfer zu erneuern, damit man nicht so bald wieder fummeln muss. Und für die ganz perfekten: Man könnte auch die Leds des Tagfahrlichts neu einlöten, wenn das Gehäuse offen ist und man weiß, welche rein müssen - dafür war mir der Reflektor zu berührungssensibel.
Wichtig: Wer Feuchtigkeit im Gehäuse entdeckt, sollte sofort handeln, damit das teure Steuergerät nicht abraucht. Wer gebrauchte Gehäuse verwendet, die ggf. auch nicht dicht sind, oder anderweitig nicht für wirklich dichte Gehäuse sorgt, riskiert erneut eindringendes Wasser und damit die Zerstörung des Steuergeräts.
Lasst's leuchten. Viel Erfolg.