Motorschaden nach defektem ZMS

  • Hallo,


    mich hat es jetzt auch erwischt. Seit vielleicht 80tkm hat man immer mal ein kleines "Klack" im Stand vernommen. Ich habe diverse Mechaniker gefragt und alle meinten "Das ist ja noch harmlos. Hör dir das mal bei einigen VWs an" (war wirklich so...keine Markenhasser oder so). Das Geräusch ist seitdem auch nicht mehr geworden.


    Am Freitag den 13., wie hätte es auch anders sein sollen, war meine Freundin mit meinem Auto auf der Autobahn unterwegs. Sie rief mich plötzlich total aufgelöst an und meine, dass das Auto klingt wie ein Traktor und keine richtige Leistung mehr hat. Sie ist dann noch die 500m bis zum nächsten Parkplatz gefahren und hat dort den ADAC informiert (Übrigens ist mir ungefähr an der gleichen Stelle der Motor meines Corsa C GSI hochgegangen). Es kam keine Fehlermeldung, keine Kontrollleuchten, kein garnix.Der ADAC hat das Auto aufgeladen und zu ner Werkstatt gebracht, wo nen Kumpel von mir arbeitet. Dort wurde der Motor erstmal sichtgeprüft - Flüssigkeitsstände passen, kein Loch im Motor, alles gut. Also den Motor gestartet und dann hab ich das Geräusch auch gehört. Die Kupplung lies sich ganz komisch, anders als sonst, treten und das Geräusch hat sich dabei sofort verändert. Die Diagnose war also recht einfach: Zweimassenschwungrad defekt.


    Ich also neues ZMS, neuen Kupplungssatz bestellt, mein Kumpel den alten Mist ausgebaut, dabei kam es zunächst auch zu keinen Problemen. Das alte ZMS hatte ordentlich Spiel und die Kupplung war auch so langsam am Ende. Dann alles wieder zusammengebaut und gestartet. Der Motor klingt immernoch nicht gut und läuft einfach total unrund. Kurze Zeit später lief schon Öl ausm Kurbelwellensimmerring (der war vorher trocken wie die Wüste). Die Kurbelwelle hat augenscheinlich horizontales Spiel und bewegt sich jetzt. Dadurch wird das Öl rausgedrückt und für den Rest des Motors wird es auch nicht gesund sein.


    Der Wagen hat jetzt 272000km runter, allerdings bei ca. 30tkm Laufleistung pro Jahr. Also wenig Kurzstrecke. Ölverbrauch war 0l/30000km. Vor ungefähr 1000km sind hinten neue Bremsen (komplett), vorn neue Bremsbeläge, eine neue LiMa reingekommen. Die Heizmatte des Fahrersitztes wurde vor kurzem erneuert, der Dichtring des Ölsteigrohrs gewechselt und ansonsten war alles gemacht. Turbo ist noch der Erste drauf.


    Ich hänge irgendwie sie an dem Auto, denn er begleitet mich seit 8 Jahren und 13 Tagen (stand heute) und er hat wirklich die volle Hütte an Ausstattung (Recaro, Standheizung, Panorama, OPC-Line innnen/außen u.v.m). Ich fahre am Tag 40km pro Strecke zur Arbeit. Im Sommer brauche ich allerdings neue Reifen (werden so ca. 500€ werden für die 20"...ich fahre nur noch Nexen).


    Mein Problem: Ich habe gerade ein Haus gekauft (vor genau 2 Monaten), daher bin ich finanziell gerade ein wenig angespannt. An dem Tag, als es passiert ist, kam gleich noch die Rechnung über die Grunderwerbssteuer: Dafür hätte ich mir nen schönen, fast neuen gebrauchten Insignia B, kaufen können. Ich habe zwar noch einen kleineren 5-stelligen Betrag als eiserne Reserve, aber die sollte es auch bleiben, wenn es wirklich mal extrem fett kommt.


    Ich bin gerade am überlegen wie es weitergeht:


    1. Möglichkeit: Irgend nen Auto (muss wieder die gleiche Größe haben) für 5000€ kaufen. Sollte auch wieder nen Diesel bzw. Autogas sein, aufgrund der Fahrleistung, meinen Insignia verkaufen
    2. Möglichkeit: Unfallwagen kaufen, Motor tauschen, weiterfahren
    3. Möglichkeit: gebrauchten Motor/instandgesetzten Motor kaufen und einbauen
    4. Möglichkeit: meinen Motor instandsetzen lassen


    Bei Möglichkeit 1 und 2 hab ich irgendwie Bauchschmerzen, weil man nicht weiß, wie das Ding vorher gefahren wurde. Man kann Glück haben, aber eben auch nicht. kann man vorher leider nicht wissen. Außerdem, was bekomme ich denn jetzt noch für mein Auto. Wer kauft nen Auto mit nem platten Motor


    Bei Möglichkeit 3 ist es das Gleiche. Wie wurde der Motor vorher gefahren, passt er auch (es gibt da ja einige Unterschiede innerhalb der Baujahre) etc.


    Möglichkeit 4 hat den Vorteil - ich behalte meinen Motor und auch die ganzen Teile die ich gerade investiert habe. Ich kann das neue ZMS und die neue Kupplung ja nicht mehr zurückgeben. Ist ja schon verbaut wurden. Allerdings weiß ich nicht, wenn im Motor Metallabrieb stattgefunden hat, hat der Lader etc. was abbgekommen. Oder wie läuft der Ölkreislauf? Kommt das vorher nochmal durch den Ölfilter oder direkt zum Lader. Weil dann würde der Abrieb im Filter hängen und ich kann den Lader erstmal weiterfahren. Ich hab einfach mal irgend nem Instandsetzer hier angerufen und mal nach nem ungefähren Preis gefragt: das waren so 2000-2500€, ohne den Motor gesehen zu haben. Wenn er dann nochmal nen paar Jahre macht - warum nicht. Der Wagen müsste nur mal poliert werden und ansonsten wars das. Fraglich ist wieder: haben die Komponenten die gleiche Qualität wie die, welche original verbaut wurden oder macht so nen Motor nach 100tkm die Grätsche. Ich hatte in meinem GSI nen revidierten Motor und der ist mir 8000km um die Ohren geflogen, weil nen Mechaniker nen Fehler gemacht hat.


    Außerdem, kann das Getriebe noch nen Schaden genommen haben? Vor dem Schaden war alles normal, normales Schalten, keine Geräusche etc.


    Ich hab gestern erstmal geheult, als mein Schrauber mich angerufen hat. Ich mein, ich hab meine kleine Tochter mit dem Wagen aus dem Krankenhaus abgeholt nach der Geburt. Wenn mir einer in die Karre gefahren wäre und er jetzt krumm wäre, wäre es was anderes. Aber so nen verficktes ZMS???


    Achso: Zwecke Arbeitskosten - macht mein Kumpel nach der Arbeit, also nix Werkstatt und teure Stundensätze.


    Habt ihr noch irgendwelche Ideen oder Vorschläge?


    LG Alex

  • also verkaufen kannst du das auto nicht, bzw. verkaufen schon aber da reden wir ja über keinen wert mehr denn gerade jetzt mit totem motor ist er nichts mehr wert.


    wenn ich du wäre wüsste ich was ich machen würde, ich würd ihn wenn ich du wäre überholen lassen. ich denke man kann schon fähige leute dafür finden. kennst du die ?


    https://www.youtube.com/user/Redhead57635


    solche leute zum beispiel auch deinem motor wieder leben ein, die werden auch ein mögliches problem mit spänen in den griff bekommen. lass es auch ein bißchen was kosten aber danach ist er wieder fit und standhaft.


    alle anderen möglichkeiten die du genannt hast, weiss nicht, klingt in richtung notlösung und am ende nach draufzahlen. lieber jetzt ein paar euro´s investieren wenn du an dem auto hängst.

  • als erstes muss man mal definieren was ölverbrauch ist. öl hat ja im motor verschiedene funktionen, da wäre als erstes seine schmierfunktion , als nächtstes wäre die funktion als reinigendes transportmittel für feinsten abrieb, auch als kühlung muss es noch herhalten und nicht zuletzt auch wäre da noch der rostschutz. gerade die heutigen turbomotoren benötigen dringensd öl. der turbo bzw. die welle des turbos ist ölgelagert und ölgeschmiert. am turbo abgasseitig herrschen sehr hohe temperaturen. dort unterliegt das öl einem sehr hohen verschleiß und auch verbrauch. sozusagen verbraucht wird auch öl auch im zylinder selber, es bleibt, ja es muss immer ein hauchdünner ölfilm an den zylinderwänden haften, eben auch zum schutz. dieser ölfilm verbrennt auch bei jeder zündung des gemisches.


    am geringsten ist natürlich der ölverbrauch bei einem neuen auto bzw. neuem motor. die hersteller sind sich aber nicht wirklich darüber einig wie hoch der ölverbrauch sein darf. deswegen hier mit zahlen zu handeln bringt nicht viel. fakt ist im laufe der zeit steigt der ölverbrauch an da die mechanische abnutzung an zylindern,kolbenringen ventilen usw. fortschreitet.


    hersteller selber reden ja von bis bei den ölverbräuchen und nennen da zahlen von 0,02 l bis 0,25 l auf 1000 km, dass sind so werte die erstmal als normal angesehen werden. also einen motor betreiben ohne ölverbrauch, eigentlich nicht möglich bzw. wenn es so ist ist es vielleicht nicht so optimal für die teile des motors. öl ist sowas wie das blut des motors, die aufgaben ähneln sich irgendwie auch ein wenig :D

  • Beim Diesel wird das Öl durch die DPF-Regeneration verdünnt, so dass du einen Ölverbrauch auch nicht so stark merkst.


    Wie ich das so lese, könntest du irgendwie 5000 € auftreiben, wobei weniger besser wäre. Aber für 5000€ ein Auto in der Größe des Insignia zu finden, dass jetzt nicht alt, unsicher und eine hohe Kilometerleistung hat, dürfte schwierig werden. Bei deinem Auto kennste die Karosse und weißt, wie er ein Schuss ist (Rost, Bremsen, Fahrwerk) und was an möglichen Investitionen ansteht.


    Defektes ZMS sorgt für Vibrationen. Wenn damit zu lange gefahren wird, gehen die Vibrationen auch ins Getriebe. Da würde ich checken, ob es funktioniert. Wenn ja, würde ich mich an die Reparatur machen. Du hast den Vorteil, dass dein Kollege dir den Motor ein- und ausbauen kann. Ich kenne die Preise für ein Schlacht-Insignia nicht, aber du kaufst wie geschrieben die Katze im Sack.


    Dein Motor hat jetzt 270tkm runter. Das ist schon ne Leistung. Da kann unabhängig von dem jetzigen Schaden auch mal der Turbo aussteigen. Ob eine Instandsetzung wirklich lohnt, wirste erst sehen, wenn der Motor offen ist. Dann kann der Instandsetzer den Schaden einschätzen und auch eine Gesamtschau des Motors machen.


    Soweit ich weiß, kauft man bei einem instandgesetzten Motor nur den reinen Rumpf ohne Anbauteile, so dass du ZMS und Kupplung übernehmen kannst.


    Habe mal auf die Schnelle nach einem A20DTH Turbo geguckt. Überholte gibt es für unter 500 €. In deiner Situation auch viel Geld, aber auch noch im Rahmen.

  • Ich sage mal so: Ich könnte, wenn ich wollte, mir nen guten Insignia kaufen, welcher 3 Jahre aufm Buckel hat, aber ich will nicht so richtig. Wie schon gesagt, ich hab mir grade nen Haus gekauft und die Kohle ist so meine eiserne Reserve. Außerdem, wenn ich jetzt kaufe, muss es nen Euro6 Diesel sein und da bekommt man für das Geld zwar welche, aber naja. In meinen sind grade knapp 1000€ an Verschleißteilen geflossen, welche ich nicht wiedersehe.


    Das Getriebe macht mir eben auch noch so meine Gedanken. Beim Wechsel des ZMS hab ich gleich das Getriebeöl wechseln lassen und da kam kein Abrieb oder so zum Vorschein. Bis zum Schaden, hatte das Getriebe auch keinerlei Auffälligkeiten. Den Turbo zu revidieren würde mich so ungefähr 400€ kosten, sofern er etwas hat.


    Ich hab schon fast die Vermutung, dass nicht das defekte ZMS der Grund ist für das Liegenbleiben, sondern das es die Kurbelwelle war. Warum sollte das ZMS von jetzt auf gleich soviel mehr Spiel haben, dass es so klingt bzw. warum sollte nach der kurzen Schadensdauer (also, die Sache vorm liegen bleiben), die Kurbelwelle gleich so fertig sein.

  • Habe mal auf die Schnelle nach einem A20DTH Turbo geguckt. Überholte gibt es für unter 500 €. In deiner Situation auch viel Geld, aber auch noch im Rahmen.

    niemals wirst du für die paar mark einen vernünftig überholten motor bekommen. einen motor komplett von einem fachmann überholen zu lassen kostet dich mind. 3000,- taler. du musst das ding komplett zerlegen. am kopf alles machen, wie ventile, sitze, führungen, nockenwelle, lager, evtl risse schweißen, plane, etc.... den block zerlegen, kolben raus, alles vermessen, evtl bohren, honen, übermaßkolben, planen, evtl kw reparieren, lager tauschen,...
    wie willst du das mit 500,- eur schaffen? wenn jemand für diesen preis einen überholten motor anbietet, will er dich entweder bescheißen, oder er ist blöd in der birne. ich glaube in der bucht immer an das erste. lieber einen unfallwagen billig kaufen und motor umbauen, denn da hat noch keiner dran rumgefingert.
    ist nur meine meinung.

  • 80tkm ist schon viel wenn man bedenkt was das ZMS für Aufgaben hat.
    Dazu kommt das sich Iwann mal die Welle bzw die lagerschalen sich verabschieden weil der komplette Motor ins Ungleichgewicht kommt.
    Ich würde mir einen neuen aufbauen wenn man nur Teile bestellt und den Rest schleifen und Hohnen lässt hält sich der Rest sicherlich in Grenzen.
    Sprich alleine aus und einbauen dazu den Motor zusammensetzen.